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Drohgeb​ä​rde

by Ahabs Linkes Bein

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1.
(Prelude) 00:57
2.
Welle 07:18
Vom Meer ein Atemzug,
als wärst du hier im Raum.
 Im blauen Federflug
leb ich in deinem Traum. Mal mir deinen Sturm
und dein Herbstgesicht
 und ich spring’ vom höchsten Turm 
in die kalte, weiße Gischt. Und wir zerr’n an
unserer Leine
 und wir setzen uns auf’s Spiel.
 Reit die Welle, reit die Welle
 bis ans Ziel.

 Du hast meinen Atem an der Kehle, 
deinen Rücken an der Wand.
 An deinem Ohr meine Befehle 
und mein Herz in deiner Hand. Ich schmeck jedes Wort auf deiner Zunge.
 Hält mich eins davon zurück? 
Hab deinen Atem in der Lunge
 und ich trinke deinen Blick.

 Und wir zerr’n an
unserer Leine
 und wir setzen uns auf’s Spiel.
 Reit die Welle, reit die Welle
 bis ans Ziel.

 Und ich geig uns meine Meinung
und du rufst für uns den Wind.
 Komm, lass uns die Segel streichen und
 niemandem sagen, wo wir sind... niemandem sagen, wo wir sind... niemandem sagen, wo wir sind…
3.
Ich hab jahrelang geschuftet, 
jetzt bin ich für die Revolution bereit.
 Eine Woche noch, dann sprenge ich irgendwas in die Luft.

 Wenn ich abends nicht so müde wäre, 
wäre es schon längst soweit. 
Doch nach dem zweiten kalten Bier ist die Wut schon immer wieder verpufft. Fick das System, aber bitte nur an freien Tagen,
 ansonsten hab ich dafür keine Zeit.
 Wenn ich morgen mal nicht ranmuss kann ich auf die Barrikaden. 
 Schau, wie ich ganz vorne steh' und Steine schmeiß’. Einmal in der Woche wollte ich mir die kleine Freude gönnen. 
Doch es ist schon fünf Uhr durch, zum nochmal umdreh’n ist es leider schon zu spät. „Deutschland muss sterben, damit wir leben können“, klar…
 Aber ich würd mich schon freuen wenn es morgens nur ein einziges Mal verschläft. Fick das System, aber bitte nur an freien Tagen, 
 ansonsten hab ich dafür keine Zeit.
 Das fremdbestimmte Leben liegt wie Steine mir im Magen 
 und diese Steine schmeiß’ ich auf die Polizei. Fick das System, ich kann das nicht mehr lang ertragen.
 Zeit, zu sagen, dass es uns jetzt allen reicht.
 Der Putz fängt an zu bröckeln und längst nicht nur an freien Tagen. 
 Alles besser als wenn alles nur so bleibt. Fick das System oder versuch‘s zu unterwandern.
 Wohin soll ich sonst mit all der freien Zeit?
 Die Arbeit bleibt heut liegen, dafür kein Stein auf dem ander’n. 
 Immer nur zu jammern geht zu weit. 
Immer nur zu jammern geht zu weit. 
Immer nur zu jammern geht zu weit.
4.
Zweifel 05:14
Es gibt Zweifel, man hört die Leute reden
 Doch von 1000 Türmen tönt, es wäre nichts gewesen
 Stimmen flüstern weiter, Gemurmel und Gefrage Gleißend strahlen die Nächte, blendend sind die Tage Und es gibt Zweifel. Nichts sonst hat diesen Duft, 
 zu viele Bälle am Boden, zu viele Steine in der Luft. 
 Und es gibt Zweifel, man hört die Leute reden Doch das Leben lebt sich weiter als wäre nichts gewesen Keiner sagt, dass es nicht geht Niemand sagt, dass wir nicht glauben Keiner sagt schmeißt alles hin Aber Zweifel steh’n im Raum Und es gibt Zweifel, wer den Kahn hier wirklich fährt. Sogar die Galionsfigur wirkt abgekämpft und ausgezehrt. Das warme, nasse Fleisch liegt im Licht zum Trocknen aus, Es gibt Zweifel, aber keiner spricht sie aus Keiner sagt, dass es nicht geht Niemand sagt, dass wir nicht glauben Keiner sagt schmeißt alles hin Aber Zweifel steh’n im Raum
5.
Es kam wie’s kommen musst’, der Grund ist immer gleich,
 man weiß nicht ob man wollen darf und so sitzt man da und schweigt.
 Die Stille macht so schläfrig, doch wird man immer wieder wach. 
Ist das das Raunen aus der Tiefe oder nur die Tauben auf dem Dach? 

Die Sterne brennen müde, der Spatz ist tot in deiner Hand.
 Komm wir laufen über’n Jordan und predigen dem Sand.
 Es warten keine Schätze, wo der Hund begraben liegt. 
Bloß Knochen, kein Gold und jetzt Marsch zurück ins Glied.

 Lass uns vorher nicht reden, erzähl nachher kein Wort davon.
 Vergangenheit verschwinde, Zukunft bleib kurz stumm. 
Ich bin die hoffnungsvolle Drohgebärde, ergib dich mir denn sonst…
 Ich stehe tief in deiner Schuld, doch nicht mehr hoch in deiner Gunst.

 

Die Sterne brennen müde, der Spatz ist tot in deiner Hand.
 Komm wir laufen über’n Jordan und predigen dem Sand.
 Es warten keine Schätze, wo der Hund begraben liegt. 
Bloß Knochen, kein Gold und jetzt Marsch zurück ins Glied. 

Ich wart nicht bis zum Morgengrau’n, ich nehm die letzte Bahn.
 Noch ein letzter Zug zu zweit und dann zur Hölle fahr’n.
 Mit etwas Glück entgleise ich, kommt nach Metern schon der Knall. 
Und dann steig ich aus den Trümmern aus und lach’ aus vollem Hals.

 Die Sterne brennen müde, der Spatz entkommt aus deiner Hand.
 Komm wir laufen über’n Jordan und predigen dem Sand.
 Es warten keine Schätze, die hätten eh niemals genügt. 
Lieber Knochen, als Gold und was soll’s? Ich bin verliebt.
6.
Einbildung 04:27
Und ich bilde mir ein man wolle mich verletzen. Ich bilde mir ein es läge an mir. Ich bilde mir ein man wolle mich ersetzen. Ich bilde mir ein es wäre schon passiert. Und ich bilde mir ein
ich würde noch träumen. Bilde mir ein ich wäre nie erwacht Ich bilde mir ein 
ich hätte von Neuem
 doch das alte Gleiche nur gemacht. Vom fernen Äquator
 weht leise ein Wind.
 Sand und Träume darin… Und ich bilde mir ein
 man müsste mich lieben Bilde mir ein ich hätt’ nur Hass verdient Ich bilde mir ein ich wäre zufrieden. 
Bilde mir ein ich wäre wirklich hier. Aus salziger Tiefe lockt mich der Strom. Wohin? Wer weiß das schon… Und ich bilde mir ein ich müsse mich schämen. 
Bilde mir ein ich müsse Täter sein. Ich bilde mir ein 
ich müsse mich wehren. 
Bilde mir ein ich muss viel härter sein. Und ich bilde mir ein man wolle mich verletzen. Ich bilde mir ein es läge an mir. Und ich bilde mir ein man wolle mich ersetzen. Ich bilde mir ein es wäre schon passiert.
7.
Walgesang 03:33
Lieb‘ du doch meinen Nächsten,
 falls ich früher geh‘.
 Und dann tanzt Hymnen auf das Licht, das ich im Osten seh‘. In meinen Fäusten trag‘ ich Liebe und im Herzen Gewalt.
 Heute bin ich jung
 und morgen tot und kalt. Die Sonne steht am Himmel 
und der Tag ist jung.
 Du hast noch Nacht in deinen Gliedern und noch Tau im Mund. Bleibe in den Schatten oder steig ins Licht,
 tauche in die Wellen,
doch vergiss mich bitte nicht. Lausche meinen Lügen, meinem Walgesang. 
Nach langen Jahr‘n auf See nun bei dir angelangt. Das Kyrie der Wellen
 noch in meinen Ohr‘n,
 ein Lächeln wurd‘ gefunden, doch der Kurs verlor‘n. Der Mond steht nun am Himmel und die Nacht ist kalt,
 heute sind wir jung
und morgen sind wir alt. Der Mond steht am Himmel und die Welt ist alt.
 Heute sind wir jung
und morgen tot und kalt. Heute sind wir jung
und morgen tot und kalt.
8.
Wieder so ein Tag ohne Beschäftigung und Sinn...
 Würd ich anfangen was zu machen wüsst’ ich kaum noch wer ich bin. 
Sprach der Richter zu dem Henker: „Schärfe bloß deine Axt.
 Töten ist schon schlimm genug, aber dass mir ja keiner lacht“. Ich blas zum Sturm auf meine Feinde und erkenn erst hinterher: 
 Auf beiden Seiten tragen alle meinen Namen am Revers.
 Sprach Europa zu den andern: „Bloß nicht drängeln auf dem Boot. Wisset, Arbeitssicherheit ist unser heiligstes Gebot“. Wo versteckt sich der Sinn?
 Ich will laufen, doch wohin? 
Ich bin müde, na und? 
Wenn alle, die ich kenne krank sind, was ist dann noch gesund? Ich floh vor kurzem aus dem Garten, doch gestern scheint schon lang vorbei. 
Ich beweg mich rückwärts durch die Zeit und werde älter dabei.
 Sprach Kain beim Gang über die Planke: „Ich weiß ja, Menschen meines Schlags werden verachtet, doch beachtet: ihr beerbt mich eines Tags“. Wo versteckt sich der Sinn?
 Ich will laufen, doch wohin? 
Ich bin müde, na und? 
Wenn alle, die ich kenne krank sind, was ist dann noch gesund? Ich folge nie blind einer Meinung, ich bin doch nicht verrückt. 
 Zu clever um zu viel zu wagen bleibe ich allein zurück. 
Die Sonne sprach zu Daedalus: „Mich dauert dein Verlust, 
 doch in der Logik der Tragödie tu auch ich nur was ich muss“. Wo versteckt sich der Sinn?
 Ich will laufen, doch wohin? 
Ich bin müde, na und? 
Wenn alle, die ich kenne krank sind, was ist dann noch gesund?
9.
Au Revoir 05:55
10.
Ersatz 04:19
Und hör’s immer wieder: es gibt nie genug Zeit Man denkt, man muss noch lange nicht… schon ist es wieder soweit. Und ich hör’s immer wieder: es kommt nicht darauf an Wer man war, nur dass man nachher seine Spuren verwischen kann. Und ich hör’s immer wieder, in jedem wohlmeinenden Satz: Für nichts, was man verliert gibt es je wieder Ersatz Und ich hör’s immer wieder in jedem wohlmeinenden Wort: Nichts was man verliert findet zum richtigen Ort zurück. Aaaah… Heere voller Narben, voller Eifer steh’n bereit Speien Feuer, speien Farben, feiern die Gelegenheit. Sie schrei’n immer wieder: es gibt nie genug Zeit! Doch ich versteck’ mich nachts im Graben, denn ich war noch nicht soweit. Und ich hör’s immer wieder, in jedem wohlmeinenden Satz: Für nichts, was man verliert gibt es je wieder Ersatz Und ich hör’s immer wieder in jedem wohlmeinenden Wort: Nichts was man verliert findet zum richtigen Ort zurück. Aaaaah… Und ich hör’s immer wieder in jedem wohlmeinenden Wort: Nichts was man verliert findet zum richtigen Ort zurück. Zurück, zurück, zurück…

about

Wir präsentieren DROHGEBÄRDE - das von langer Hand vorbereitete Debütalbum von AHABS LINKES BEIN. Songs über das scheiß System, krumme Takte, heiße Saxofon-Lines, Zeilen zum Meer, zur Gewalt, Gestampfe, Gebrüll und Harmoniegesang.

credits

released September 7, 2023

Matthias Hartwig - Gesänge, Gitarren, Banjo
Daniel Hartwig - Gitarren, Gesänge
Joshua Werner- Kontrabass, Gesänge
Cullen Corley- Drums, Percussion, Gesänge

Marie-Luise Abshagen - Gesang auf Welle & Zweifel
Susanna Janke - Gesang auf Ersatz
Laura Wösch - Gesang und Klavier auf Wüstenprediger & Blues-Tragödie

Bob Spencer - Recording & Mix @ The Famous Gold Watch
Moritz Illner - Mastering @ duophonic
Nikolay Kovalenko cc unsplash - Coverfoto
Marie-Luise Abshagen - Coverdesign

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about

Ahabs Linkes Bein Berlin, Germany

Ahabs Linkes Bein spielen Musik zwischen zerbrechlicher Intimität und Krawall, zwischen rührend und räudig, poetisch und politisch.

Songtexte voll feiner Poesie - mal unterschwellig bedrohlich, mal offener Revolutionsaufruf - werden mit einer Mischung aus Betonwüstenfolk, Seefahrerblues und Walgesang zum Klingen gebracht.
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